ZweitstimmeEine spannende Wahl war es in unserer Schule und ein interessantes Ergebnis ist dabei herausgekommen.

Unsere Wahlbeteiligung lag dieses Mal bei beeindruckenden 84,7 %, aber nun ist es 18:00 Uhr und während im Fernsehen die ersten Hochrechnungen laufen, haben wir schon unser amtliches Endergebnis:

Ginge es nach dem Willen unserer 8., 9., und 10. Klassen, dann hätten wir weitere vier Jahre eine Kanzlerin an der Spitze der Bundesregierung und der SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück hätte demnächst viel Zeit für die Gartenarbeit.

erststimme bund 2013

Ergebnis der Erststimmen in Prozent bei Juniorwahl an der Realschule Wedemark

Zunächst aber zur Erststimme, bei der es ja um das direkte Ticket für den Bundestag geht: Im Wahlkreis 44 Hannover Land I hätte sich der CDU-Kandidat Dr. Hendrik Hoppenstedt mit knappen 10 Stimmen Mehrheit durchgesetzt und würde somit direkt in den Bundestag einziehen.

Caren Marks, die diesen Wahlkreis bei der echten Bundestagswahl vor vier Jahren gewann, würde wohl aber über die Landesliste der SPD (Listenplatz 12) dennoch in den neu gewählten Bundestag einziehen und könnte so  ihre Partei und die Bürger der Wedemark auch weiterhin in Berlin vertreten.

NPD und Linke nicht im Parlament – FDP, Piraten und die AfD aber schon

In der Zweitstimme ergibt sich ein durchaus überraschendes Gesamtbild, bei dem sowohl die Piraten, als auch die neue AfD sensationell stark ins Parlament einziehen und in dieser Form wohl für viel Aufruhr im Bundestag sorgen würden. Die Linke spielt mit insgesamt 1,2 % der Stimmen diesmal nur bei den Sonstigen eine Rolle.

So kurios es klingen mag: Dieses äußerst ungewöhnliche Wahlergebnis sorgt im von euch neu gewählten Bundestag wiederum für ein von vielen Experten seit Monaten erwartetes Ergebnis. Berechnet man die Sitzverteilung (Hier ein Einblick in das recht komplizierte Berechnungsverfahren), so entstehen Mehrheitsverhältnisse, die im Prinzip nur eine mögliche stabile Regierungsbildung zulassen würden.

Komplizierte Berechnung der Sitzverteilung

Durch ein neu eingeführtes Auszählungsmodell bei dieser Bundestagswahl rechnen Experten übrigens, je nach Menge der Überhang- und Ausgleichsmandate, mit so etwa 650 – 800 Mitgliedern im neuen Bundestag – auch in dieser Hinsicht ist diese Wahl also echt spannend…

Bei der von uns vorgenommenen Berechnung der Sitzverteilung konnten diese Überhang- und Ausgleichsmandate nicht berücksichtigt werden und so hätte der Bundestag tatsächlich nur 598 Mitglieder, sodass man 300 Sitze für eine regierungsfähige Koalition zusammenbringen müsste.

Sitzverteilung

Sitzverteilung im neuen Bundestag nach den Ergebnissen der Juniorwahl an der Realschule Wedemark

Die derzeit regierenden Parteien CDU/CSU und FDP hätten nach eurer Wahl mit 249 Sitzen diese Mehrheit verfehlt und könnten so nicht weiter regieren. Auch SPD und Grüne könnten mit zusammen 217 Sitzen keinen Kanzler stellen. Zusammen mit den Piraten als Dreiergespann würde es gehen, das erscheint aber völlig unrealistisch, zumal dabei nur eine sehr geringe Mehrheit von 302 Sitzen herauskäme.

Einzig realisierbare Möglichkeit wäre also eine sogenannte Große Koalition aus CDU/CSU und SPD (343 Sitze). Dabei bliebe Angela Merkel Kanzlerin und Peer Steinbrück, der eine Weiterarbeit unter diesen Umständen seit Monaten ausschließt, würde wohl keine Rolle mehr in der Bundespolitik spielen. In diesem Fall würden wohl Sigmar Gabriel und/oder Frank Walter Steinmeier zum Regierungsteam gehören.

Na bitte, aber so habt ihr das ja gewollt… Mal abwarten wie die richtige Wahl ausgegangen ist.

Und hier geht´s zur echten Wahl, das dürfte genau jetzt sehr spannend sein:

Das aktuelle Wahlberichterstattung bei der ARD

Das aktuelle Wahlberichterstattung beim ZDF

Das Gesamtergebnis der Juniorwahl zur Bundestagswahl 2013